104.3 Lektion 1
Zertifikat: |
LPIC-1 |
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Version: |
5.0 |
Thema: |
104 Geräte, Linux-Dateisysteme, Filesystem Hierarchy Standard |
Lernziel: |
104.3 Das Mounten und Unmounten von Dateisystemen steuern |
Lektion: |
1 von 1 |
Einführung
Sie haben gelernt, wie man Festplatten partitioniert und wie man Dateisysteme darauf erstellt und verwaltet. Bevor jedoch auf ein Dateisystem unter Linux zugegriffen werden kann, muss es eingehängt oder gemountet werden.
Das bedeutet, dass das Dateisystem an einen bestimmten Punkt im Verzeichnisbaum des Systems angehängt wird, der als Einhängepunkt oder Mountpoint bezeichnet wird. Dateisysteme können manuell oder automatisch gemountet werden, und es gibt viele Möglichkeiten, dies zu tun — einige werden wir in dieser Lektion kennenlernen.
Einhängen und Aushängen von Dateisystemen
Der Befehl zum manuellen Einhängen eines Dateisystems heißt mount
, und seine Syntax lautet:
mount -t TYPE DEVICE MOUNTPOINT
Erläuterung der Parameter:
TYPE
-
Typ des Dateisystems, das gemountet wird (z.B. ext4, btrfs, exfat, etc.).
DEVICE
-
Name der Partition, die das Dateisystem enthält (z.B.
/dev/sdb1
). MOUNTPOINT
-
Wo das Dateisystem eingehängt werden soll. Das Verzeichnis muss nicht leer sein, aber es muss existieren. Auf alle darunterliegenden Dateien kann jedoch nicht zugegriffen werden, solange das Dateisystem eingehängt ist.
Um beispielsweise ein USB-Flash-Laufwerk mit einem exFAT-Dateisystem, das sich auf /dev/sdb1
befindet, in ein Verzeichnis namens flash
im Homeverzeichnis zu mounten, gehen Sie wie folgt vor:
# mount -t exfat /dev/sdb1 ~/flash/
Tip
|
Viele Linux-Systeme verwenden die Bash-Shell, und dort ist die Tilde |
Nach dem Mounten ist der Inhalt des Dateisystems unter dem Verzeichnis ~/flash
zugänglich:
$ ls -lh ~/flash/ total 469M -rwxrwxrwx 1 root root 454M jul 19 09:49 lineage-16.0-20190711-MOD-quark.zip -rwxrwxrwx 1 root root 16M jul 19 09:44 twrp-3.2.3-mod_4-quark.img
Eingehängte Dateisysteme anzeigen
Wenn Sie nur mount
eingeben, erhalten Sie eine Liste aller Dateisysteme, die aktuell auf Ihrem System eingehängt sind. Diese Liste kann recht umfangreich sein, denn neben den Speichergeräten, die an Ihr System angeschlossen sind, enthält sie auch zahlreiche Laufzeit-Dateisysteme im Speicher, die verschiedenen Zwecken dienen. Nutzen Sie den Parameter -t
, um die Ausgabe zu filtern und nur Dateisysteme des entsprechenden Typs aufzulisten:
# mount -t ext4 /dev/sda1 on / type ext4 (rw,noatime,errors=remount-ro)
Sie können mehrere Dateisysteme angeben, indem Sie diese durch Kommas trennen:
# mount -t ext4,fuseblk /dev/sda1 on / type ext4 (rw,noatime,errors=remount-ro) /dev/sdb1 on /home/carol/flash type fuseblk (rw,nosuid,nodev,relatime,user_id=0,group_id=0,default_permissions,allow_other,blksize=4096) [DT_8GB]
Die Ausgabe der Beispiele hat folgendes Format:
SOURCE on TARGET type TYPE OPTIONS
SOURCE
steht für die Partition, die das Dateisystem enthält, und TARGET
für das Verzeichnis, in das es eingehängt wurde, TYPE
ist der Dateisystemtyp und OPTIONS
sind die Optionen, die dem Kommando mount
beim Einhängen übergeben werden.
Weitere Kommandozeilenparameter
Es gibt zahlreiche Kommandozeilenparameter für mount
. Einige der häufig verwendeten sind:
-a
-
mountet alle Dateisysteme, die in der Datei
/etc/fstab
aufgelistet sind (mehr dazu im nächsten Abschnitt). -o
oder--options
-
übergibt eine Liste von durch Komma getrennten Mountoptionen an den Befehl
mount
, welche die Art und Weise ändern, wie das Dateisystem eingehängt wird. Wir besprechen sie ebenfalls im Zusammenhang mit/etc/fstab
. -r
oder-ro
-
hängt das Dateisystem schreibgeschützt (read-only) ein.
-w
oder-rw
-
macht das einzuhängende Dateisystem beschreibbar.
Um ein Dateisystem auszuhängen bzw. zu unmounten, verwenden Sie den Befehl umount
, gefolgt vom Gerätenamen oder dem Mountpoint. Betrachtet man das obige Beispiel, so sind die folgenden Befehle gleichbedeutend:
# umount /dev/sdb1 # umount ~/flash
Einige Kommandozeilenparameter von umount
sind:
-a
-
hängt alle in
/etc/fstab
aufgeführten Dateisysteme aus. -f
-
erzwingt das Unmounten eines Dateisystems. Das kann nützlich sein, wenn Sie ein entferntes Dateisystem gemountet haben, das nicht mehr erreichbar ist.
-r
-
versucht ein Dateisystem, das nicht ausgehängt werden kann, schreibgeschützt zu machen.
Umgang mit offenen Dateien
Wenn Sie ein Dateisystem unmounten, kann es zu einer Fehlermeldung target is busy
kommen. Das geschieht, wenn Dateien auf dem Dateisystem noch geöffnet sind. Es ist jedoch möglicherweise nicht sofort zu erkennen, wo sich eine geöffnete Datei befindet oder was auf das Dateisystem zugreift.
In solchen Fällen hilft der Befehl lsof
: gefolgt vom Namen des Geräts, das das Dateisystem enthält, gibt er eine Liste der Prozesse aus, die darauf zugreifen, und nennt die geöffneten Dateien:
# umount /dev/sdb1 umount: /media/carol/External_Drive: target is busy. # lsof /dev/sdb1 COMMAND PID USER FD TYPE DEVICE SIZE/OFF NODE NAME evince 3135 carol 16r REG 8,17 21881768 5195 /media/carol/External_Drive/Documents/E-Books/MagPi40.pdf
COMMAND
ist der Name der ausführbaren Datei, die die Datei geöffnet hat, und PID
ist die Prozessnummer. NAME
steht für den Namen der geöffneten Datei. Im obigen Beispiel ist die Datei MagPi40.pdf
mit dem Programm evince
(einem PDF-Betrachter) geöffnet. Wenn wir das Programm schließen, können wir das Dateisystem anschließend aushängen.
Note
|
Bevor die Ausgabe von lsof: WARNING: can't stat() fuse.gvfsd-fuse file system /run/user/1000/gvfs Output information may be incomplete.
|
Wo einhängen?
Sie können ein Dateisystem mounten, wo immer Sie wollen. Es gibt jedoch best practices, die befolgt werden sollten, um die Systemverwaltung zu erleichtern.
Traditionell war /mnt
das Verzeichnis, unter dem alle externen Geräte gemountet wurden und unter dem es eine Reihe vorkonfigurierter “Ankerpunkte” für gängige Geräte gab, wie etwa CD-ROM-Laufwerke (/mnt/cdrom
) und Disketten (/mnt/floppy
).
Es wurde durch /media
ersetzt, das nun der Standardeinhängepunkt für alle vom Benutzer entfernbaren Medien ist (z.B. externe Festplatten, USB-Flash-Laufwerke, Speicherkarten-Lesegeräte usw.), die an das System angeschlossen sind.
Auf den meisten modernen Linux-Distributionen und Desktopumgebungen werden Wechseldatenträger automatisch unter /media/USER/LABEL
eingehängt, sobald sie mit dem System verbunden werden, wobei USER
der Benutzername und LABEL
die Gerätebezeichnung ist. Zum Beispiel würde ein USB-Flash-Laufwerk mit der Bezeichnung FlashDrive
, das vom Benutzer john
angeschlossen wurde, unter /media/john/FlashDrive/
gemountet. Abhängig von der Desktopumgebung unterscheiden sich die Verfahren.
Wenn Sie ein Dateisystem manuell mounten müssen, ist es jedoch stets gute Praxis, es unter /mnt
einzuhängen.
Einhängen von Dateisystemen beim Hochfahren
Die Datei /etc/fstab
enthält Beschreibungen der Dateisysteme, die gemountet werden können. Es ist eine Textdatei, in der jede Zeile ein zu mountendes Dateisystem beschreibt, mit sechs Feldern pro Zeile in der folgenden Reihenfolge:
FILESYSTEM MOUNTPOINT TYPE OPTIONS DUMP PASS
Erläuterung der Parameter:
FILESYSTEM
-
Das Gerät, das das zu mountende Dateisystem enthält. Anstelle des Gerätes können Sie auch die UUID oder das Label der Partition angeben — wir kommen darauf noch zurück.
MOUNTPOINT
-
Ort, an dem das Dateisystem eingehängt werden soll.
TYPE
-
Typ des verwendeten Dateisystems.
OPTIONS
-
Optionen, die an
mount
übergeben werden. DUMP
-
Gibt an, ob ein ext2-, ext3- oder ext4-Dateisystem bei der Sicherung durch den Befehl
dump
berücksichtigt werden soll. Normalerweise ist dieser Wert Null, so dass sie ignoriert werden. PASS
-
Wenn ungleich Null, wird hier die Reihenfolge definiert, in der die Dateisysteme beim Booten überprüft werden — normalerweise Null.
So kann die erste Partition auf der ersten Platte eines Rechners wie folgt beschrieben werden:
/dev/sda1 / ext4 noatime,errors
Die Mount-Optionen unter OPTIONS
sind eine Liste von durch Kommata getrennten Parametern, die generisch oder dateisystemspezifisch sein können. Die generischen sind:
atime
undnoatime
-
Standardmäßig wird jedes Mal, wenn eine Datei gelesen wird, die Information über die Zugriffszeit aktualisiert. Das Deaktivieren (mit
noatime
) kann die Platten-I/O beschleunigen. Verwechseln Sie dies nicht mit der Änderungszeit, die jedes Mal aktualisiert wird, wenn eine Datei verändert wird. auto
undnoauto
-
Ob das Dateisystem automatisch mit
mount -a
gemountet werden kann (oder nicht). defaults
-
Damit werden die Optionen
rw
,suid
,dev
,exec
,auto
,nouser
undasync
anmount
übergeben. dev
undnodev
-
Ob Zeichen- oder Blockgeräte im gemounteten Dateisystem ausgewertet werden sollen.
exec
undnoexec
-
Erlaubt oder verweigert das Ausführen von Binärdateien im Dateisystem.
user
undnouser
-
Erlaubt (oder auch nicht) einem normalen Benutzer, das Dateisystem zu mounten.
group
-
Erlaubt einem Benutzer, das Dateisystem zu mounten, wenn er derselben Gruppe angehört, der auch das Gerät gehört.
owner
-
Erlaubt einem Benutzer, ein Dateisystem zu mounten, wenn er Eigentümer des Gerätes ist.
suid
undnosuid
-
Erlauben (oder nicht), dass SETUID- und SETGID-Bits wirksam werden.
ro
undrw
-
Ein Dateisystem als schreibgeschützt oder beschreibbar einhängen.
remount
-
Versucht ein bereits gemountetes Dateisystem neu zu mounten. Dies wird nicht in
/etc/fstab
verwendet, sondern als Parameter fürmount -o
. Um zum Beispiel die bereits gemountete Partition/dev/sdb1
schreibgeschützt neu zu mounten, könnten Sie den Befehlmount -o remount,ro /dev/sdb1
nutzen. Beim erneuten Einhängen müssen Sie nicht den Dateisystemtyp angeben, sondern nur den Gerätenamen oder den Mountpoint. sync
undasync
-
Ob alle I/O-Operationen zum Dateisystem synchron oder asynchron durchgeführt werden sollen.
async
ist normalerweise die Vorgabe. Die Manpage fürmount
warnt, dasssync
bei Medien mit einer begrenzten Anzahl von Schreibzyklen (wie Flash-Laufwerke oder Speicherkarten) die Lebensdauer des Gerätes verkürzen kann.
Verwendung von UUIDs und Labeln
Die Angabe des Namens eines Gerätes, das das zu mountende Dateisystem enthält, kann zu einigen Problemen führen. So kann derselbe Gerätename einem anderen Gerät zugewiesen sein, je nachdem, wann oder wo es mit Ihrem System verbunden wurde. Ein USB-Flash-Laufwerk auf /dev/sdb1
kann zum Beispiel /dev/sdc1
zugewiesen sein, wenn es an einem anderen Port oder nach einem anderen Flash-Laufwerk angeschlossen wurde.
Eine Möglichkeit, dies zu vermeiden, ist die Angabe des Labels oder der UUID (Universally Unique Identifier) des Datenträgers. Beide werden bei der Erstellung des Dateisystems angegeben und ändern sich nicht, es sei denn, das Dateisystem wird zerstört oder manuell ein neues Label oder eine neue UUID zugewiesen.
Mit dem Befehl lsblk
fragen Sie Informationen über ein Dateisystem ab und ermitteln das Label und die UUID, die mit dem Dateisystem verbunden sind. Verwenden Sie dazu den Parameter -f
, gefolgt vom Gerätenamen:
$ lsblk -f /dev/sda1 NAME FSTYPE LABEL UUID FSAVAIL FSUSE% MOUNTPOINT sda1 ext4 6e2c12e3-472d-4bac-a257-c49ac07f3761 64,9G 33% /
Hier die Bedeutung der einzelnen Spalten:
NAME
-
Name des Geräts, das das Dateisystem enthält
FSTYPE
-
Dateisystemtyp
LABEL
-
Dateisystemlabel
UUID
-
Universally Unique Identifier (UUID), der dem Dateisystem zugewiesen wurde
FSAVAIL
-
Im Dateisystem verfügbarer Platz
FSUSE%
-
Prozentuale Auslastung des Dateisystems
MOUNTPOINT
-
Einhängepunkt des Dateisystems
In /etc/fstab
kann ein Gerät durch seine UUID mit der Option UUID=
, gefolgt von der UUID, oder mit LABEL=
, gefolgt vom Label, spezifiziert werden. Statt
/dev/sda1 / ext4 noatime,errors
nutzen Sie also:
UUID=6e2c12e3-472d-4bac-a257-c49ac07f3761 / ext4 noatime,errors
Oder, wenn Sie eine Platte mit der Bezeichnung homedisk
einhängen möchten:
LABEL=homedisk /home ext4 defaults
Die gleiche Syntax gilt auch für den Befehl mount
: Statt des Gerätenamens übergeben Sie die UUID oder das Label. Um zum Beispiel eine externe NTFS-Festplatte mit der UUID 56C11DCC5D2E1334
auf /mnt/external
zu mounten, würde der Befehl lauten:
$ mount -t ntfs UUID=56C11DCC5D2E1334 /mnt/external
Einbinden von Datenträgern mit Systemd
Systemd ist der Initialisierungsprozess, also der erste Prozess, der auf vielen Linux-Distributionen ausgeführt wird. Er ist verantwortlich für das Initialisieren anderer Prozesse, das Starten von Diensten und das Bootstrapping des Systems. Neben vielen anderen Aufgaben kann systemd auch verwendet werden, um das Mounten (und das automatische Mounten) von Dateisystemen zu verwalten.
Um diese Funktion von systemd nutzen zu können, müssen Sie eine Konfigurationsdatei, eine sog. Mount Unit , erstellen. Jedes Volume, das gemountet werden soll, erhält seine eigene Mount Unit in /etc/systemd/system/
.
Mount Units sind einfache Textdateien mit der Erweiterung .mount
. Das Grundformat sieht wie folgt aus:
[Unit] Description= [Mount] What= Where= Type= Options= [Install] WantedBy=
Description=
-
Kurze Beschreibung der Mount Unit, etwa
Mounts the backup disk
. What=
-
Was eingehängt werden soll. Das Volume muss als
/dev/disk/by-uuuid/VOL_UUID
angegeben werden, wobeiVOL_UUID
der UUID des Volumes entspricht. Where=
-
Der vollständige Pfad zu dem Punkt, an dem das Volume eingehängt werden soll.
Type=
-
Dateisystemtyp
Options=
-
Mount-Optionen, die Sie eventuell übergeben möchten, sind die gleichen, die mit dem Befehl
mount
oder in/etc/fstab
verwendet werden. WantedBy=
-
Dient der Verwaltung von Abhängigkeiten. In diesem Fall nutzen wir
multi-user.target
, so dass immer dann, wenn das System in eine Multiuser-Umgebung bootet (ein normaler Bootvorgang), die Einheit gemountet wird.
Unser vorheriges Beispiel der externen Festplatte könnte wie folgt notiert werden:
[Unit] Description=External data disk [Mount] What=/dev/disk/by-uuid/56C11DCC5D2E1334 Where=/mnt/external Type=ntfs Options=defaults [Install] WantedBy=multi-user.target
Aber wir sind noch nicht fertig: Um fehlerfrei zu arbeiten, muss die Mount Unit denselben Namen wie der Mountpoint haben. In diesem Fall ist der Einhängepunkt /mnt/extern
— also sollte die Datei mnt-extern.mount
heißen.
Danach müssen Sie den systemd-Dämon mit dem Befehl systemctl
neu laden und die Unit starten:
# systemctl daemon-reload # systemctl start mnt-external.mount
Nun sollte der Inhalt der externen Platte unter /mnt/extern
verfügbar sein. Den Status des Einhängeprozesses überprüfen Sie mit dem Befehl systemctl status mnt-external.mount
:
# systemctl status mnt-external.mount ● mnt-external.mount - External data disk Loaded: loaded (/etc/systemd/system/mnt-external.mount; disabled; vendor pres Active: active (mounted) since Mon 2019-08-19 22:27:02 -03; 14s ago Where: /mnt/external What: /dev/sdb1 Tasks: 0 (limit: 4915) Memory: 128.0K CGroup: /system.slice/mnt-external.mount ago 19 22:27:02 pop-os systemd[1]: Mounting External data disk... ago 19 22:27:02 pop-os systemd[1]: Mounted External data disk.
Der Befehl systemctl start mnt-external.mount
aktiviert die Einheit nur für die aktuelle Sitzung. Soll sie bei jedem Bootvorgang aktiviert werden, ersetzen Sie start
durch enable
:
# systemctl enable mnt-external.mount
Automatisches Einhängen einer Mount Unit
Mount Units können automatisch eingehängt werden, sobald auf den Einhängepunkt zugegriffen wird. Dazu benötigen Sie neben der .mount
-Datei, die die Unit beschreibt, eine .automount
-Datei. Das grundlegende Format lautet:
[Unit] Description= [Automount] Where= [Install] WantedBy=multi-user.target
Wie zuvor ist Description=
eine kurze Beschreibung der Datei und Where=
ist der Mountpoint. Zum Beispiel entspricht folgende .automount
-Datei unserem vorherigen Beispiel:
[Unit] Description=Automount for the external data disk [Automount] Where=/mnt/external [Install] WantedBy=multi-user.target
Speichern Sie die Datei unter dem Namen des Einhängepunkts (in diesem Fall mnt-external.automount
), laden Sie systemd neu und starten Sie die Unit:
# systemctl daemon-reload # systemctl start mnt-external.automount
Wird nun auf das Verzeichnis /mnt/external
zugegriffen, wird die Platte gemountet. Um, wie zuvor, die Autoaktivierung bei jedem Bootvorgang zu veranlassen, verwenden Sie:
# systemctl enable mnt-external.automount
Geführte Übungen
-
Wie können Sie mit
mount
einext4
-Dateisystem auf/dev/sdc1
nach/mnt/external
schreibgeschützt und unter Benutzung der Optionennoatime
undasync
einhängen? -
Wenn Sie ein Dateisystem unter
/dev/sdd2
unmounten, erhalten Sie die Fehlermeldungtarget is busy
. Wie können Sie herausfinden, welche Dateien auf dem Dateisystem geöffnet sind und welche Prozesse diese Dateien geöffnet haben? -
Ausgehend von folgendem Eintrag in
/etc/fstab
:/dev/sdb1 /data ext4 noatime,noauto,async
. Wird dieses Dateisystem gemountet, wenn der Befehlmount -a
ausgeführt wird? Warum? -
Wie ermitteln Sie die UUID eines Dateisystems unter
/dev/sdb1
? -
Wie können Sie
mount
benutzen, um ein exFAT-Dateisystem mit der UUID6e2c12e3-472d-4bac-a257-c49ac07f3761
, gemountet unter/mnt/data
, als schreibgeschütztes Dateisystem neu zu mounten? -
Wie erhalten Sie eine Liste aller
ext3
- undntfs
-Dateisysteme, die aktuell auf einem System gemountet sind?
Offene Übungen
-
Ausgehend von folgendem Eintrag in
/etc/fstab
:/dev/sdc1 /backup ext4 noatime,nouser,async
. Kann ein Benutzer dieses Dateisystem mit dem Befehlmount /backup
mounten? Warum? -
Ausgehend von einem entfernten Dateisystem, das unter
/mnt/server
gemountet und aufgrund eines Verlusts der Netzwerkverbindung unerreichbar geworden ist: Wie könnten Sie erzwingen, dass es ausgehängt oder als schreibgeschützt gemountet wird, wenn ein Aushängen nicht möglich ist? -
Schreiben Sie einen Eintrag für
/etc/fstab
, der ein btrfs-Volume mit der BezeichnungBackup
auf/mnt/backup
mounten würde, mit Standardoptionen und ohne die Ausführung von Binärdateien zu erlauben. -
Folgende systemd Mount Unit angenommen:
[Unit] Description=External data disk [Mount] What=/dev/disk/by-uuid/56C11DCC5D2E1334 Where=/mnt/external Type=ntfs Options=defaults [Install] WantedBy=multi-user.target
-
Was wäre ein äquivalenter Eintrag in
/etc/fstab
für dieses Dateisystem?
-
-
Wie sollte der Dateiname für die obige Unit lauten, damit diese von systemd verwendet werden kann, und wo sollte sie abgespeichert werden?
Zusammenfassung
In dieser Lektion haben Sie gelernt, wie man Dateisysteme manuell oder automatisch ein- und aushängt. Einige der Befehle und erklärten Konzepte waren:
-
mount
(hängt ein Gerät an einem bestimmten Ort ein) -
umount
(hängt ein Gerät aus) -
lsof
(listet die Prozesse auf, die auf ein Dateisystem zugreifen) -
die Verzeichnisse
/mnt
und/media
-
/etc/fstab
-
lsblk
(listet den Typ und die UUID eines Dateisystems auf) -
Wie man ein Dateisystem über seine UUID oder sein Label einhängt.
-
Wie man ein Dateisystem mit systemd Mount Units mountet.
-
Wie man ein Dateisystem mit Hilfe von systemd Mount Units automatisch einhängt.
Lösungen zu den geführten Übungen
-
Wie können Sie mit
mount
einext4
-Dateisystem auf/dev/sdc1
nach/mnt/external
schreibgeschützt und unter Benutzung der Optionennoatime
undasync
einhängen?# mount -t ext4 -o noatime,async,ro /dev/sdc1 /mnt/external
-
Wenn Sie ein Dateisystem unter
/dev/sdd2
unmounten, erhalten Sie die Fehlermeldungtarget is busy
. Wie können Sie herausfinden, welche Dateien auf dem Dateisystem geöffnet sind und welche Prozesse diese Dateien geöffnet haben?Verwenden Sie
lsof
, gefolgt vom Gerätenamen:$ lsof /dev/sdd2
-
Ausgehend von folgendem Eintrag in
/etc/fstab
:/dev/sdb1 /data ext4 noatime,noauto,async
. Wird dieses Dateisystem gemountet, wenn der Befehlmount -a
ausgeführt wird? Warum?Die Partition wird nicht eingehängt. Der Schlüssel ist der Parameter
noauto
, der dafür sorgt, dassmount -a
diesen Eintrag ignoriert. -
Wie ermitteln Sie die UUID eines Dateisystems unter
/dev/sdb1
?Verwenden Sie
lsblk -f
, gefolgt vom Namen des Dateisystems:$ lsblk -f /dev/sdb1
-
Wie können Sie
mount
benutzen, um ein exFAT-Dateisystem mit der UUID6e2c12e3-472d-4bac-a257-c49ac07f3761
, gemountet unter/mnt/data
, als schreibgeschütztes Dateisystem neu zu mounten?Da das Dateisystem gemountet ist, brauchen Sie sich nicht um den Dateisystemtyp oder die ID zu kümmern. Verwenden Sie einfach die Option
remount
mit dem Parameterro
(schreibgeschützt) und dem Mountpoint:# mount -o remount,ro /mnt/data
-
Wie erhalten Sie eine Liste aller
ext3
- undntfs
-Dateisysteme, die aktuell auf einem System gemountet sind?Verwenden Sie
mount -t
, gefolgt von einer durch Kommata getrennten Liste der Dateisysteme:# mount -t ext3,ntfs
Lösungen zu den offenen Übungen
-
Ausgehend von folgendem Eintrag in
/etc/fstab
:/dev/sdc1 /backup ext4 noatime,nouser,async
. Kann ein Benutzer dieses Dateisystem mit dem Befehlmount /backup
mounten? Warum?Nein, der Parameter
nouser
erlaubt normalen Benutzern nicht, dieses Dateisystem zu mounten. -
Ausgehend von einem entfernten Dateisystem, das unter
/mnt/server
gemountet und aufgrund eines Verlusts der Netzwerkverbindung unerreichbar geworden ist: Wie könnten Sie erzwingen, dass es ausgehängt oder als schreibgeschützt gemountet wird, wenn ein Aushängen nicht möglich ist?Übergeben Sie die Parameter
-f
und-r
zum Aushängen. Der Befehl lautetumount -f -r /mnt/server
. Denken Sie daran, dass Sie Parameter gruppieren können, so dassumount -fr /mnt/server
denselben Effekt hat. -
Schreiben Sie einen Eintrag für
/etc/fstab
, der ein btrfs-Volume mit der BezeichnungBackup
auf/mnt/backup
mounten würde, mit Standardoptionen und ohne die Ausführung von Binärdateien zu erlauben.Die Zeile sollte
LABEL=Backup /mnt/backup btrfs defaults,noexec
lauten. -
Folgende systemd Mount Unit angenommen:
[Unit] Description=External data disk [Mount] What=/dev/disk/by-uuid/56C11DCC5D2E1334 Where=/mnt/external Type=ntfs Options=defaults [Install] WantedBy=multi-user.target
-
Was wäre ein äquivalenter Eintrag in
/etc/fstab
für dieses Dateisystem?Der Eintrag würde lauten:
UUUID=56C11DCC5D2E1334 /mnt/external ntfs defaults
-
-
Wie sollte der Dateiname für die obige Unit lauten, damit diese von systemd verwendet werden kann, und wo sollte sie abgespeichert werden?
Der Dateiname muss dem Einhängepunkt entsprechen, also
mnt-external.mount
, abzuspeichern in/etc/systemd/system
.